09 Sep Lè shàn hào shī
Lè shàn hào shī: Freude am Helfen und Teilen
Wussten Sie’s? Die chinesische Redewendung „乐善好施“ (lè shàn hào shī ) steht für die Werte von Mitgefühl und Großzügigkeit. Übersetzt bedeutet sie so viel wie „Freude am Helfen (oder auch Gutes tun) und Teilen“ und ruft dazu auf, uneigennützig Gutes zu tun. Diese Redewendung ist tief in der chinesischen Moral verankert und hat auch heute noch eine starke Bedeutung.
Ursprung und Bedeutung
„乐善好施“ setzt sich aus vier Zeichen zusammen: „乐“ (lè) bedeutet „Freude“, „善“ (shàn) steht für „Güte“, „好“ (hào) heißt „mögen“ und „施“ (shī) bedeutet „geben“ oder „spenden“. Die Botschaft dahinter ist klar: Man soll Freude daran finden, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen. Vom Herzen muss es kommen!
Eine der bekanntesten Geschichten, die den Ursprung dieser Redewendung erklären, stammt aus dem „Buch der Jìn-Dynastie“. Sie handelt von Sūn Guǐ, einem Mann, der für seine Großzügigkeit in seinem Dorf bekannt war. Sūn teilte Essen und Decken mit den Älteren und Armen und half immer, wenn es nötig war. In einem Jahr, als die Ernte schlecht ausfiel und die Preise für Reis stiegen, stahlen einige Dorfbewohner aus seinen Feldern. Doch Sūn reagierte nicht mit Ärger. Stattdessen brachte er den Dieben sogar mehr Reis als Geschenk. Diese Handlung rührte die Dorfbewohner zutiefst, und sie schämten sich so sehr, dass sie nie wieder stahlen.
Diese Redewendung basiert auf konfuzianischen Prinzipien, insbesondere der Tugend „仁“ (rén), die für Menschlichkeit und Wohltätigkeit steht. In der chinesischen Kultur wird erwartet, dass diejenigen, die in der Lage sind, anderen zu helfen, dies auch aus Freude am Geben tun – nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus echtem Mitgefühl.
Die moderne Bedeutung
Heute wird der Ausdruck „lè shàn hào shī“ oft verwendet, um Personen oder Organisationen zu loben, die sich stark für Wohltätigkeit und soziale Verantwortung einsetzen. Ein Unternehmen, das einen Teil seiner Gewinne für Bildung oder Gesundheitsprojekte spendet, könnte beispielsweise auch mit dieser Redewendung beschrieben werden. Aber auch Menschen, die sich freiwillig bei Katastrophenhilfe oder sozialen Projekten engagieren, werden oft mit diesem Ausdruck erwähnt. Diese Redewendung erinnert uns daran, dass wahres Glück darin liegt, das Leben anderer positiv zu beeinflussen. Denn wer Freude daran findet, Gutes zu tun, trägt zu einer mitfühlenderen und gerechteren Welt bei.
Wann haben Sie das letzte Mal etwas Gutes getan? Ihre Sabine Schmitz
Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Akupunktur in Köln