09 Jul Verdauung, Emotionen und Wohlbefinden in der TCM
Über die Wechselwirkungen von Geist, Emotionen und Gedanken auf unsere Verdauung in der TCM
Es wird oft gesagt: „Du bist, was du isst.“ Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) geht da noch einen Schritt weiter und sagt: „Du bist, was du denkst.“ Aber was bedeutet das wirklich?
So viele Dinge werden uns täglich entgegengeworfen. So viele Entscheidungen müssen getroffen werden, angefangen bei der Mahlzeitenplanung bis hin zur medizinischen Versorgung. Die Nachrichten bringen Geschichten von fortwährenden schwierigen Situationen weltweit. Wir werden quasi ständig mit Sorgen und Verantwortlichkeiten bombardiert – so sehr, dass dieser Zyklus für uns scheinbar nie endet. Wir mögen denken, dass, wenn der Tag endet, auch die Sorgen des Tages enden. Nun dem ist nicht so. Die TCM glaubt, dass Geist, Körper und Seele miteinander verbunden sind und eine untrennbare Ganzheit bilden. Alles, was du aufnimmst, verlangst du deinem Körper ab, zu verdauen – ob es sich nun um Nahrung, Sorgen, Fristen oder Schlagzeilen handelt. Und den ganzen negativen Ballast aufzunehmen, erfordert ein starkes Verarbeitungssystem.
Verdauungsfunktion in der TCM
Deshalb sprechen wir von Verdauung/Stoffwechselfunktion in einer ganzheitlichen Weise, die Körper, Geist und Seele einschließt. Das meiste, was unser Körper verarbeitet, geschieht auf der Ebene des Geistes. Denke darüber nach: Du isst drei Mahlzeiten am Tag und vielleicht ein paar Snacks dazwischen. Essen ist sicherlich wichtig, und die qi-Energie des Essens sowie seine Botschaften sind entscheidend für die Heilung bestimmter Zustände. Aber selbst, wenn du deinem Körper nur die reinsten und besten Lebensmittel geben würdest, so würdest du deinen Körper trotzdem darum bitten, sich mit Sorgen, Ängsten, Druck, Fristen, Nachrichtengeschichten und vielem mehr auseinanderzusetzen – und das alles auf der geistigen Ebene.
Um die Stoffwechselfunktion zu verbessern, führt kein Weg daran vorbei, sich mit dem Geist auseinandersetzen. Woher bezieht der Geist sein Material? Der Geist basiert auf Überzeugungen, welche helfen können, zu wachsen oder aber auch, dich einschränken. Sie erschaffen Gedanken und erzeugen Emotionen. Die meisten Menschen denken nicht darüber nach, dass Emotionen auch mächtige, energetische Frequenzen sind, welche unsere Stoffwechselfunktion maßgeblich beeinflussen können. Deshalb spielt der Geist eine so entscheidende Rolle für Gesundheit und Wohlbefinden im Rahmen der TCM.
Emotionen und Verdauung
Schauen wir uns die Emotionen etwas genauer an, die mit dem vitalen Dreieck der gesunden Verdauung bzw. Stoffwechselfunktion verbunden sind: Niere, Milz/Magen, Leber. Angst, die laut TCM mit der Niere verbunden ist, kann dich depressiv fühlen lassen, deine Lebensenergie qi erschöpfen und deinen Appetit beeinträchtigen. Sobald Emotionen dieses Niveau erreichen, wird sich deine Stoffwechselfunktion definitiv verlangsamen. Übermäßige Sorgen können die Funktion von Milz und Magens (Mitte in der TCM) beeinflussen. Und natürlich haben Wut, Stress, Frust und Reizbarkeit einen ernsthaften Einfluss auf die Leberfunktion.
Emotionen sind die Verarbeitung des Geistes. Und was sagen wir, wenn wir zu viel Information oder Emotionen erfahren? „Ich muss das erst einmal sacken lassen“, was so viel bedeutet: „Lass mich einen Weg finden, um das, was du mir sagst, zu verdauen.“ Die Funktion des Geistes besteht also darin, diese immateriellen Aspekte oder energetischen Frequenzen des Geistes zu verarbeiten – Bewusstsein, Denken, Emotionen, Gefühle, Wünsche, Absichten, Vorstellungskraft und sogar Träume. Und diese Art von Energie hat seinen Sinn und Zweck.
Also, dein Leben und deine Gesundheit basieren auf Überzeugungen, die du wählen kannst. Welche Art von Material erlaubst du deinem Geist, zu empfangen, um sein Wachstum zu nähren und zu unterstützen? Geh sorgsam mit dir um und nimm nur das auf, was du auch wirklich verdauen kannst.
Alles Liebe, Sabine Schmitz
Praxis für TCM und Akupunktur in Köln.